Nach dem gemeinsamen Antreten mit dem OV und den Gästen aus Northeim und Achim, starteten wir in eine Übung, in der ein Gebäude in der Innenstadt nach einer Bombenexplosion starke Schäden aufwies. Im Zuge der jährlich stattfindenden Fortbildung der Niedersächsischen Einsatzstellen-Sicherungs-Systeme (ESS) des THW sollte bewusst eine Lage gewählt werden, die schwere Gebäudeschäden in Stadtlage nachstellt.
Die Proprietäre Aufgabe der Trupps bestanden darin ggf. angeschlagene Bauwerke oder Strukturen auf minimalste Bewegungen hin zu beobachten, um so für die Einsatzstelle durch frühzeitiges Erkennen von Veränderungen am Objekt die Einsatzstelle für die beteiligten Kräfte sicherer zu machen.
In dieser Einsatzübung ging es darum, das Zusammenwirken der Trupps untereinander innerhalb einer Einsatzstruktur zu üben. Weiter wurde die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzkräften wie Feuerwehr und THW geübt. Jeder Trupp hatte zudem die Baufachberater seines Ortsverbandes mitgebracht, so dass deren Zusammenarbeit und Abstimmung in einer solchen Lage auch geprobt werden konnte.
Am Gebäude galt es nun die Systeme in Stellung zu bringen, das Vorgehen abzustimmen und in die Tat umzusetzen. Der relativ große Gebäudekörper von ca. 20 x 50 m im Grundriss und zwei Vollgeschossen zzgl. Dach erforderte den Einsatz von zahlreichen Reflektoren, die die Überwachung von ausgesuchten Bauteilen durch die Vermessungsgeräte der ESS-Trupps ermöglichen.
Tatkräftige Unterstützung erhielten die Trupps durch die Uelzener Feuerwehr, die mit zwei Drehleiter-Fahrzeugen samt Personal vor Ort war.
Nach Übungsabbruch um 22:30h folgte noch eine sehr konstruktive Nachbesprechung, bevor der Abend bei Kaltgetränken ausklang.
Am zweiten Übungstag ging es um die Einsatzmöglichkeiten im Hochwasserschutz. Zusammen mit dem Deich-Fachberater des THW Uelzen und dem Zugtrupp aus Uelzen wurde die Übung in Neu Darchau an der Elbe abgehalten. Hier, wo bei starkem Hochwasser (wie zuletzt 2013) wegen einer ca. 300m langen Deichlücke akute Überflutungsgefahr besteht, wurden von den ESS-Trupps mit eigenem Gerät, Lage und Höhe eines Notdeichs abgesteckt. Aus den ermittelten Höhen konnten dann vom Zugtrupp die erforderlichen Massen und logistischen Eckwerte für die Errichtung des Deiches überschlagen werden.
Als weitere Übungseinheit wurde die Deichbeobachtung aus größerer Entfernung getestet. Zu diesem Zweck wurden Messpunkte am gegenüberliegenden Elbdeich angebracht und deren etwaige Bewegungen über die Distanz (immerhin über 400m entfernt) beobachtet.
Da die Ermittlung von Unterhöhen von vorhandenen Deichkronen in der Deichverteidigung eine große Rolle spielt, wurde auch hier die Vermessung von Deichoberkanten über eine größere Entfernung durchgespielt.
Alle Teilnehmer bewerteten die Übung durchweg positiv. Zum einen, was die Zusammenarbeit untereinander angeht, aber auch was die erweiterten Einsatzoptionen im Hochwasserschutz anbelangt.
Wir danken dem OV Uelzen für das gut vorbereitete, konstruktive und nette Wochenende.