Nach besonders belastenden Einsätzen, sog. ‚critical incidents’, die den normalen Erfahrungs-horizont eines Menschen oft weit überschreiten, kann es bei einer Reihe Helfern aufgrund der enormen Eindrücke zu körperlichen, geistigen und seelischen Stressreaktionen kommen, die sich -sollten sie unbehandelt bleiben- zu einer schweren dauerhaften Störung entwickeln können.
Das THW als große Bevölkerungsschutz-Organisation bildet nun seit einigen Jahren in jedem seiner acht Länderverbände ein eigenes ENT aus, das nach der international anerkannten Methode des ‚Critical Incident Stress Management’ (CISM) ausgebildet wird. Jedes Team besteht aus drei - vier psychosozialen Fachkräften mit einem entsprechenden professionellen Hintergrund sowie 12 sog. ‚Peers’, also ‚Gleichrangigen’, die die Begleitung und Betreuung der sich in einem belastendem Einsatz befindlichen Helfer wahrnehmen.
Bei der Zusammenstellung des Teams wurde darauf geachtet, daß sowohl Frauen und Männer dabei sind und auch möglichst alle Altersgruppen vertreten sind. Alle Team-Mitglieder, die übrigens aus sieben der acht Geschäftsführerbereiche des Länderverbandes kommen, nehmen diese Aufgabe als weitere Funktion neben anderen in ihren Ortsverbänden wahr. Die administrative Leitung und damit die Anbindung an den Länderverband wird über die Partnergeschäftsstelle Verden gewährleistet. Über diese Organisationseinheit wird auch die Alarmierung des Teams abgewickelt, sollte bei einem oder mehreren Ortsverbänden nach einem Einsatz ein entsprechender Hilfebedarf entstehen.
Neben den einsatzbegleitenden Tätigkeiten werden die Helferinnen und Helfer des ENT in der kommenden Zeit ihr Team und ihre Arbeit in verschiedenen Ortsverbänden vorstellen, an der psychosozialen Vorbereitung der Helfer mitwirken sowie die Vernetzung mit ähnlichen Einrichtungen wie z.B. der Johanniter-Unfall-Hilfe oder den Notfallseelsorgern der Kirchen suchen.
Aus dem Ortsverband Achim ist Katrin Döring für das ENT ausgebildet worden.
Text: Godeke Klinge