Im Verlauf der theoretischen Unterweisung am letzten Dienstabend wurden bereits mögliche Gefahren wie Airbags, Gurtstraffer usw. bei der Fahrzeugrettung angesprochen. Um den fachgerechten Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten nun in der Praxis zu üben, fuhr die Bergungsgruppe zu einer Autoverwertung in Achim.
Nach einer kurzen Einweisung in die Rettungstechnik begannen die Helfer zunächst, mit Hilfe von Hölzern und Keilen das "verunfallte" Fahzeug zu stabilisieren.
Dann wurden die Scheiben des Fahrzeugs entfernt. Dazu wurden sie zunächst mit Klebeband verklebt (damit Glassplitter nicht in den Innenraum dringen konnten), dann eingeschlagen und vorsichtig entfernt. Front- und Heckscheibe konnten - da sie aus Verbundglas bestehen- mit einer Säge herausgesägt werden.
Als Nächstes wurde mit Schere und Spreizer die Tür herausgeschnitten bzw. aufgebrochen um die Person aus dem Auto zu befreien. Da die Verletzte sich aufgrund ihrer "Verletzungen" nicht selbst aus dem Fahrzeug befreien konnte, wurde auch das Dach des Fahrzeugs abgenommen und der Sitz aus der Verankerung geschnitten. Danach konnte die Verletzte mitsamt dem Sitz aus dem Fahrzeug gehoben werden.
Die Verunfallte wurde während der gesamten Rettung durch einen Helfer betreut, der ihr Mut zusprach und die Arbeitsschritte der Kameraden erklärte.
Die Fahrzeugrettung mit dem hydraulischen Spreizer und der Rettungsschere wird beim THW ausgebildet, gehört aber nicht zu den sogenannten "Kernkompetenzen" des THWs. Im Einsatzfall können aber auch THW-Helfer ergänzend eingesetzt werden und mit anderen Rettungsorganisationen Hand in Hand zusammenarbeiten.