Lagertagebuch 2008, Trier
Tag 1: Nach 12 Stunden Autofahrt, dank Stau und Tankstellensuche, waren wir endlich da. Dort angekommen, kamen gleich neue Schwierigkeiten, ich musste nicht wie alle anderen Teilnehmer zur allgemeinen Anmeldung, sondern direkt zu meinem AK-Leiter, also zur Küche.
Bei „meiner“ Anmeldung angekommen, mussten erst einmal die Formalitäten geklärt werden. Im Anschluss bekam ich meinen Lagerausweis und die Essensmarken. Jetzt wollte ich eigentlich nur noch duschen und schlafen.
Aber aus dem wurde nichts. Ich wurde sofort von meinem unmittelbar „Vorgesetzten“ herangezogen, um bei der Essensausgabe mitzuhelfen. Nun war also auch mein Aufgabengebiet für den Rest der Woche gefunden.
Als wir gegen 22 Uhr endlich „durch“ waren, ließen wir mit den anderen Helfern den Abend ausklingen. Im Anschluss musste ich noch mit meinem Gepäck in unsere Unterkunft -eine Alte Bundeswehr Kaserne- gebracht werden. Dort holte ich mir mein Bett ab und im anschließend meine Dusche!
Tag 2: Am zweiten Tag schaute ich mir nach dem Frühstück um 7:45 Uhr erst einmal ein wenig das Lager an. Gegen zwölf Uhr gab es für das „Funktionspersonal“ Mittagessen. Dieses Mittagessen bereiteten aber unsere Kameraden von der „Protecion Civil“ aus Luxemburg zu.
Wir waren dann mit der Mannschaft vom Vorabend, bestehend aus ca. 30 Helfern aus der gesamten Bundesrepublik, wieder gefordert. Das Abendessen für ca. 3500 Mann musste wieder vorbereitet werden. Außerdem musste die Essensausgabe vorbereitet werden.
Ab 17:30 Uhr gab es dann Abendessen. Alles funktionierte auch verhältnismäßig gut, obwohl wir fast 20 Helfer weniger waren, als ursprünglich angemeldet.
Tag 3: Der Wettkampftag! Für uns als Küchenpersonal hieß das, Stress pur!
Zwei warme Mahlzeiten am Tag, mittags und abends. 8000 Mahlzeiten, alles warm und rechtzeitig, damit dem Wettkampf nix im Wege steht und die Teilnehmer der 16 Bundesländer auch wohl gestärkt sind.
Und wie bereits erwartet, wurde es stressig, denn die 3500 Teilnehmer kamen nicht über die 1,5 Stunden verteilt, sondern alle auf einmal. Dadurch waren natürlich längere Wartezeiten vorherzusehen und der Nachschub wurde auch problematisch. Aber letztendlich haben alle an dem Bundeswettkamp rechtzeitig zusehen können.
Den Bundeswettkampf selber konnten dann die Amberger Jugendlichen für sich entscheiden.
Am Abend erneut das selbe Spiel. Bereits jetzt konnte man leichte Spannungen zwischen vereinzelten Personen erkennen, die aufgrund von „Übermüdung“ oder wie mein Vorgesetzter immer sagt „Die werden verheizt“, auftreten.
Aber am Abend beim gemütlichen Bierchen zum Feierabend konnten wir alles immer Regeln und aus der Welt schaffen. Nur die Übermüdung nicht.
Tag 4: Heute habe ich mir nach dem Frühstück mit ein paar Kollegen aus Hamburg-Altona einen Tag in Trier gemacht. Wir sind durch die Altstadt gegangen und haben uns die „Porta Nigra“ angesehen. Im Anschluss mussten wir natürlich wieder zum Dienst. Die Ausgabe verlief wie fast jede am Abend. Sechs Ausgaben mit je zwei Mann besetzt ein Mann zur komplett Überwachung zwei Mann zum Essensnachschub an die Ausgaben (das war auch mein Job!) und zwei Mann, die den Nachschub direkt aus der Küche holten.
Anscheinend habe ich einen sehr guten Eindruck hinterlassen, sodass ich am Dienstag die gesamt Aufsicht der Essensausgabe erhalten sollte.
Tag 5: Für mich ging es heute nach Luxemburg ins europäische Parlament. Ich hatte mich für eine Fahrt bereits zu beginn des Lagers angemeldet. Diese fand auch morgens gleich statt nur als ich dann erfuhr, dass nach der Führung noch ins Zentrum von Luxemburg gefahren werden sollte wurde mir etwas mulmig. Ich erklärte dem Busfahrer das dass nicht ginge und ich zurück müsse. Dieser telefonierte dann und arrangierte für mich eine Rückfahrmöglichkeit bereits am Mittag.
Im Parlament erfuhren wir einiges über die Arbeit im Parlament und wofür das alles gut sei usw. Es war eine sehr gut organisierte Führung. Am Abend gesellte ich mich noch kurz zu den Soltauer Jugendlichen, mit denen ich ja angereist war und im Anschluss rief ja auch schon wieder die Arbeit.
Tag 6: Am Morgen erfuhr ich, dass ich für die Essensausgabe die Gesamtleitung übernehmen sollte. Das heißt, ich muss mich um die Vorbereitung für die Mittags- und Abendausgabe kümmern. Dies war nun für mich eine große Herausforderung aber ich stellte mich ihr. Es war nun für mich generell das erste Mal in meinen ganzen 3,5 Jahren THW, dass ich so viele Helfer zu führen hatte. Nur einmal kurz musste der eigentliche Leiter eingreifen, als wieder alle Jugendlichen auf einmal essen wollten. Aber generell verlief alles sehr gut.
Bis mir dann ein Missgeschick passierte! Die Essensausgabe war vorbei und ich war bereits mit einigen Helfern am Reinigen eines mobilen Küchenherdes beschäftigt, als ich beim Abtrocknen des Wagens abrutschte und mir an einer Blechkante den Daumen aufschnitt! Ich merkte sofort, dass es nicht nur eine einfache Schnittwunde war, sondern schon sehr tief ging. Ich rannte also sofort zu den Sanitätern und diese wiesen mich ins Krankenhaus ein. Dort in der Notaufnahme wurde mit örtlicher Betäubung dann der Schnitt genäht. Außerdem musste die Sehne genäht werden, diese habe ich auch mit beschädigt. Gegen 24:00 Uhr war ich dann wieder in der Kaserne.
Tag 7: An diesem Morgen hieß es für mich: Ab zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus. Aber alles in Ordnung! Mir wurde nur aufgetragen, gleich am Freitag in Bremen zum BG Arzt zu gehen. Diese würde mir dann später sagen, dass ich die Schiene noch 3 Wochen tragen müsste, aber das gehört hier nicht hin.
Nun hatte ich ja an diesem letztem Tag frei, da ich nicht arbeiten konnte. Ich ging noch einmal in Trier herum und besorgte noch ein paar Mitbringsel...
Am Abend versuchte ich noch mein Bestes und machte ein paar einfache Aufgaben, wie z.B. Wischen o.ä.
An diesem Abend fand die letzte große Party statt und auch die Küchencrew feierte mit. Es wurden noch einmal alle Arbeitskreise auf die Bühne geholt und beklatscht.
Und um dieses noch festzuhalten: wir haben mehrfach gehört, dass das Essen wirklich super geschmeckt habe und nur vereinzelt gab es Nörgeleien, aber man kann es ja nicht jedem Recht machen!
Tag 8: Abreise!
Frühstück um 7 Uhr und dann Sachen packen. Im Anschluss noch kurz was im Aldi-Markt um der Ecke eingekauft und dann ging es um 9:15 Uhr los.
Es verlief alles super und wir hatten nur einen kurzen Stau. Nach der letzten Pause in Garbsen kamen wir um 17:45 Uhr in Soltau an. Das war natürlich was ganz anderes als auf der Hinfahrt. Ich habe noch die beiden Anhänger mit ausgeladen, dann bedankte ich mich und fuhr auch Richtung Bremen: völlig erschöpft aber doch froh, dieses Erlebnis mitgemacht zu haben.
Nächstes Jahr das Landesjugendlager im GFB Verden vom Länderverband HB/NI mit ca. 400 Jugendlichen wird da ein Klacks...
Das Bundesjugendlager 2010 findet dann in Wolfsburg statt.