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Wochenendübung des OV Achim

30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW), Ortsverband Achim, trainierten in Loccum für den Ernstfall. Das Übungsgelände dort bot die Möglichkeit, unterschiedliche Szenarien wie Personensuche in unwegsamen Gelände, Verletztenrettung aus Trümmern und andere Schadenlagen zu üben.

Als Übungsszenario wurde angenommen, dass in Deutschland die Energieversorgung flächendeckend zusammengebrochen war.  Dadurch resultierte, dass sowohl die Wasser-, die Lebensmittel- als auch die Kraftstoffversorgung nicht mehr gewährleistet war. Dies führte zum  Zusammenbruch des öffentlichen Lebens, welches Flüchtlingsströme in versorgungsstärkere Gebiete auslöste. In dem Einsatzgebiet herrschte mittlerweile Anarchie, die Zivilbevölkerung bewaffnete sich.

Schon das Verlegen des gesamten Ortsverbandes (OV) in das „Einsatzgebiet“ war eine umfangreiche Logistikleistung. Der Zugtrupp (die „Führungskomponente“ des Ortsverbandes) wurde als erste Einheit losgeschickt, um einen sicheren Weg zu erkunden. Dabei mussten die Kameraden Durchfahrtshöhen von LKWs genauso beachten und einplanen wie das zulässige Gesamtgewicht bei Brückenüberquerungen oder die Fahrbahnbreite von Wald- und Feldwegen. Weiterhin mussten sie eine Übernachtungsmöglichkeit für 30 Personen finden. Erst als eine geeignete Strecke erkundet war, konnte sich der Konvoi in Bewegung setzen. In der Zwischenzeit wurden im OV Verpflegung, Feldbetten, Sanitär- und Sanitätsausstattung sowie weiteres benötigtes Material auf die LKWs und PKWs verladen. Binnen einer Stunde war der gesamte Ortsverband bereit zum Ausrücken.

Dreibock

Das THW Achim wurde für die Nacht zunächst nach Nienburg verlegt, um am nächsten Morgen von dort in das „Einsatzgebiet“ in Loccum zu starten. Schon während der Anfahrt mussten die THWler besondere Hindernisse überwinden: die Fahrzeuge wurden von bettelnden Kindern aufgehalten, die Straßenbarrieren erstellt hatten. Und auch bewaffnete „Milizen“ erwarteten die Kameraden und erzwangen die Herausgabe von Material und Lebensmitteln. Grund für diese Übungseinlagen war, dass mehrere Kameraden aus dem OV Achim speziell für Auslandseinsätze ausgebildet sind. Hier stellten sie ihre erlernten Fähigkeiten im Umgang mit Extremsituationen wie Überfälle, Kidnapping etc. unter Beweis.

Das Übungsgelände ist ein altes Militärgelände, auf welchem Trümmer von gesprengten Bunkern stehen. Das flächenmäßig große Areal sowie das schwer zugängliche und unübersichtliche Gelände mit steilen Abhängen stellte die Retter vor einige Herausforderungen. Gesichert mit Bergsteigerausrüstung seilten sich die Einsatzkräfte an den Hängen ab und suchten das Gebiet nach Verletzten und Toten ab. Schon nach kurzer Zeit wurde die erste verletzte Person gefunden. Aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen, wurde die Patientin zunächst von einem Sanitäter des THWs vor Ort versorgt und dann mittels Rettungskorb den Abhang hinaufgezogen. Nur wenig später fanden die Rettungskräfte dann einen Toten. Auch diesen galt es, im Laufe der Übung zu bergen - in der Realität eine belastende Aufgabe für jede Einsatzkraft. Nach und nach fanden die THWler noch weitere Verletzte, die mit unterschiedlichen Rettungsmethoden aus ihren Lagen befreit werden mussten. So wurde eine Person von einer tonnenschweren Betonplatte begraben, die die Achimer mit Stahlseilen und einem sogenannten Greifzug anhoben. Eine weitere Person musste aus einem Bunkerloch gerettet werden. Einen Zugang gab es für die Retter nur über ein Loch in der Decke. Um in diesen Bunker zu gelangen, bauten die Einsatzkräfte aus Holzstämmen einen sogenannten Dreibock. Hierüber ließ sich ein Kamerad in den Bunker hinunter, um die verletzte Person zu versorgen und für den Transport vorzubereiten. Gemeinsam zogen die „blauen Engel“ den Verletzten dann ans Tageslicht und brachten ihn zum Verletztensammelplatz.

Nicht zuletzt die schwüle Hitze machte die Übung für die Helfer zu einer kräftezehrenden Angelegenheit. In der Nachbesprechung äußerten sich die Beteiligten trotz der Anstrengungen sehr positiv zu der Übung. Der Ortsbeauftragte, Christian Probst, sowie der Übungsleiter, Tobias Peisker, waren sichtlich zufrieden mit den Leistungen und freuten sich über das hohe Niveau, das ihre Einsatzkräfte gezeigt haben.


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